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Generation Z-Engineering - Bestellen im Maschinenbau der Zukunft

Eine neue Generation Ingenieure drängt in den Markt. Mit dem Internet aufgewachsen und verwöhnt von schlanken und digitalen Prozessen erschrecken doch viele bei der ersten Bauteilbestellung im Beruf. Wer noch kein Netzwerk besitzt hat zwei Möglichkeiten. Entweder er nimmt den traditionellen Weg und kontaktiert eine Vielzahl lokaler Fertiger über E-Mail, Telefon und Fax – ja, das gibt es noch – oder er bestellt seine Bauteile in wenigen Klicks von einem der Zahlreichen Online-Fertiger. Sollte sich die Generation Z-Engineering für den Weg des geringsten Widerstandes entscheiden, werden traditionelle Fertiger auf lange Sicht Ihr Direktkunden-Geschäft an große Fertigungsplattformen abgeben. Eine Studie von Fictiv zeigt, dass jetzt schon 47 % aller Ingenieure zwischen 25 und 35 in den USA bereits online bestellen. Ein Trend, der ein Umdenken der traditionellen Fertiger Landschaft fordert.

 

Verändertes Such- und Kaufverhalten von Schrauben bis zu Frästeilen

Amazon und Co. machen im B2C-Handel vor. Komfortable online Bestellung in wenigen Klicks. Die Generation Z-Engineering ist in dieser Welt aufgewachsen und will auf diesen Komfort auch bei der Bauteilbestellung im B2B-Geschäft nicht verzichten. Das Angebot der großen Bestellplattformen wie Xometry, Spanflug oder InstaWerk kommt diesem Bedürfnis entgegen.

 

Die CAD-Daten sind in wenigen Sekunden hochgeladen und die Bauteile spezifiziert. Nachdem der Bestell-Button gedrückt wurde kann es weiter gehen mit der Arbeit. Die Beschaffung der Bauteile wurde an den Plattformbetreiber ausgelagert. Die Kommunikation und der Aufwand für die Bauteilbeschaffung wurden auf ein Minimum reduziert und viel Zeit gespart. Eine super Sache für den Z-Engineer.

 

Fertiger bieten Support: Wie konstruiere ich mein Bauteil und wie reduziere ich Kosten?

Aber was ist es, dass den Z-Engineer motiviert dennoch Zeit und Energie in die Fertigersuche zu investieren? Unsicherheit, Komplexität, mehrstufige Produktionsprozesse und hohe Stückzahlen. Auch wenn die Generation Z-Engineering den persönlichen Kontakt zu Fertigern gerne scheut, gibt es doch Situationen in den diese die Hilfe kompetenter und erfahrener Fertiger aufsuchen.

 

Dies ist meistens schon der Fall, wenn die Komplexität des Projekts den Konfigurator der Online-Plattform übersteigt. Fertiger können intensiv mit dem Kunden arbeiten und individuelle Lösungen bieten. Lukrativ ist diese Konstellation auch für den Fertiger, der früh eine enge Beziehung zum Jungingenieur aufbaut und gerne Upselling mit zusätzichen Ingenieursdienstleistungen betreibt.

 

David kauft Frästeile nurnoch online
Im Online Markt herrscht David gegen Goliath: Der Starke von gestern verkauft nicht zwingend mehr Frästeile als der (vermeintlich) Schwache

Was schon immer gut war: Der gute Eindruck beim Chef mit Innovationen

Berufseinsteigern stehen generell unter dem Druck stehts einen guten Eindruck zu hinterlassen. Nicht auszudenken sollte man ihnen fehlende Gründlichkeit unterstellen. Regionale Zulieferer die unterstützend unter die Arme greifen mindert das Risiko den Chef mit einer fehlerhaften Bestellung zu verärgern.

 

Die Budgets gerade in der Klein- und Protoypenfertigung größerer Firmen lassen zu auch den etwas höheren Preis des Fertigers um die Ecke in Kauf zu nehmen. Zudem sind lokale Fertiger gut erreichbar, um schnell und unkompliziert Reklamationen und Nacharbeiten durchzuführen.

 

Aber wer an das eigene Vorankommen denken will, muss eingetretene Pfade verlassen und moderne Geschäftsprinzipien für die Firma begreifbar machen und in die Abläufe integrieren. Eine digitale Lösung ohne direkten Fertigerkontakt muss man erstmal als junger Kollege gegen ältere Hasen durchsetzen können. Aber um so besser, wenn der Chef das Gefühl hat, der Youngster bringt zeitgerechtes Denken in die Firma.

 

Bestellplattformen für Frästeile und Co. bauen Serviceangebot aus

Die Ansprüche an Qualität der Generation Z-Engineering unterscheidet sich nicht zu den Generationen zuvor. Hier müssen vor allem Plattformen ein gutes Auge auf ihr Netzwerk haben. Werden fehlerhafte Teile ausgeliefert spiegelt sich dies direkt in der Sternebewertung von Trustpilot und Co. wider. Ein Zeugnis für die Ewigkeit.

 

Jedoch sind die meisten Plattformen aus den Kinderschuhen hinaus und können mit konstant guten Leistungen glänzen. Zudem wird meist eine ausführliche Telefonberatung angeboten. So versuchen Plattformen langsam die Service-Lücke zur traditionellen Fertigern aufzuholen.

 

Als Fertiger mit eigenem online-Shop Bauteile verkaufen

Sind traditionelle Fertiger im Online-Geschäft abgeschrieben? Ganz im Gegenteil! Hier können Fertiger Ihre Stärken erst recht ausspielen. Anbieter wie quote X bieten Fertigern eine interessante Möglichkeit eigene Online-Shops für Frästeile anzubieten und damit der Generation Z-Engineering online zu begegnen. Ganz wie bei großen Plattformen können Fertiger ihren Kunden eine Echtzeit-Preiskalkulation für ihre Bauteile bieten.

 

Während Plattformen für die anonyme Massenabwicklung von Bauteilbestellungen geeignet sind, können Fertiger einen guten Mix aus persönlichen Service und schneller Angebotserstellung glänzen. Einzig im Weg stehen können sich die Fertiger selbst, wenn Sie gemeinsam mit Ihrer Bestandskundschaft in Rente gehen.

 

Wo geht die Reise der digitalen Bauteilbeschaffung hin?

Derzeit beschränkt sich das Repertoire der Online-Fertiger meist auf die Prototypen- und Kleinserienproduktion. Die großen Bestellplattformen wie 3D Hubs wagen sich jedoch seit kurzem an die Serienproduktion und damit an das Kerngeschäft vieler Fertigungsfirmen. Die komplette Auftragsabwicklung läuft weitestgehend automatisiert über das Echtzeit-Preiskalkulationstool ab.

 

Die Ausweitung der Servicepalette der Online-Fertiger setzt Fertigungsunternehmen zunehmend unter Zugzwang in ihr eigenes Online-Angebot zu investieren. Wenn Plattformen bald auch die Komplexität und Service der traditionellen Fertiger abbilden können, geht diesen ein großes Alleinstellungsmerkmal verloren und die Abwanderung der Generation Z-Engineering zu online Plattformen wird deutlich zunehmen.

 

 

Ein weiterer Trend sind Digitalisierungsoffensiven der Einkaufsabteilungen. Zunehmend geben Konstrukteur dem Einkäufer das Zepter der Bauteilbestellung in die Hand gibt. Plattformen werben derzeit großflächig mit der Anbindungen Ihres Bestellservices and die ERP-Systeme potenzieller Großkunden. Mit diesen digitalen End-zu-End-Lösungen integrieren sich Bestellplattformen direkt in die Kundenprozesse. Eine Entwicklung, die Fertiger als Werkbank in die zweite Reihe stellt.

 

Die einzige Möglichkeit der Partizipation für Fertigungsunternehmen ist auch hier wieder der Aufbau eines eigenen Online-Bestellsystems. Dieses bildet die Grundlage, um sich auch als freier Fertiger in die ERP-Systeme der Kunden einzuklinken. Wer als Fertiger früh in seine Online Präsenz investiert, kann so großen Bestellplattformen auf Augenhöhe begegnen.